Bausteine aus unserer pädagogischen Arbeit
Orientierung am Situationsansatz
Wir arbeiten situationsorientiert. Durch die Kinder erhalten wir Inhalte und Hinweise für die Planung unserer pädagogischen Arbeit. Aus vielen Anlässen heraus, die den Kindern wichtig sind und die wir beobachten, ergeben sich Angebote oder Projekte.
Unsere Raumgestaltung
Im offenen Konzept haben wir Erfahrungsräume. Jeder Raum hat eine bestimmte Funktion und ist entsprechend gestaltet.
Wir befinden uns zur Zeit auf dem Weg, die Raumgestaltung Stück für Stück an den Bedürfnissen und Sichtweisen der Kinder auszurichten. Wir möchten Räume, in denen die Kinder von sich aus aktiv werden können, ohne auf Erwachsene angewiesen zu sein. Dies verändert auch unsere Rolle als Erzieher, in der wir Lernprozesse nicht nur durch Angebote steuern, sondern mit Hilfe einer klaren, strukturierten Raumgestaltung begleiten. Räume und Material sollen die Kinder zur Betätigung einladen.
Vielfältige Kulturen und Sprachen.
Kinder aus verschiedenen Kulturen lernen sich bei uns kennen. Sie bringen die kulturelle Erfahrungen ihrer Familien, ihren religiösen Hintergrund und ihre Muttersprache mit.
Für Kinder ist es nicht wichtig, welche Nation oder welchen Entwicklungsstand ihre Freunde haben. Sie akzeptieren sich als gleichwertige Spielpartner.
Integration von Kindern mit besonderem Unterstützungs- und Förderungsbedarf
Wir sind offen für alle Kinder, gleich welcher geistigen-körperlichen Entwicklung. Bereits seit 1995 haben wir Erfahrung mit der Integration von Kindern mit Behinderung oder Entwicklungsverzögerung. Wir möchten, dass die Kinder mit und ohne Behinderung in unserer Kita die Möglichkeit haben, miteinander zu spielen, zu lachen und zu lernen.
Eingewöhnungszeit
Die Eingewöhnungsphase ist eine sensible Zeit und ein wichtiger Schritt für unsere neuen Kinder. Wir richten uns dabei nach dem Berliner Modell und der Individualität jedes einzelnen Kindes.
Eltern können ihr Kind zu Beginn begleiten, ohne jedoch aktiv ins Geschehen einzugreifen. Hat ein Kind Vertrauen gefasst, können sich Eltern bewusst verabschieden und für kurze Zeit die Kita verlassen. Dieser Zeitrahmen kann sich langsam, Stück für Stück verlängern, bis das Kind sich in unserer Kita sicher fühlt.
Die jeweilige Bezugserzieherin nimmt sich in den ersten Tagen bewusst Zeit, mit dem Kind das Haus zu erkunden und bietet sich behutsam als Kontaktperson und Spielpartnerin an. In einem Erstgespräch, zu dem wir auch die Kinder einladen, wird diese Eingewöhnungszeit individuell besprochen.
Das letzte Kita-Jahr
Nicht nur das letzte Kita-Jahr, sondern die gesamte Kita-Zeit trägt, neben der Familie, zur Entwicklung der Schulfähigkeit bei. Unsere zukünftigen Schulanfänger treffen sich jedoch ergänzend einmal in der Woche zu den „Schlauen Hasen“. In diesen Treffen werden sie immer von den beiden gleichen Fachkräften begleitet.
Die Kinder erleben die Gruppe von Gleichaltrigen, lernen eigene Meinungen zu äußern und andere Meinungen zu hören oder machen erste Erfahrungen, was Demokratie bedeutet. Sie haben die Möglichkeit, ihre Interessen mitteilen, aus denen z.B. auch zukünftige Projekte entstehen können
Beteiligung und Partizipation
Wir lassen Kinder und Eltern am Geschehen in unserer Kindertagesstätte teilhaben. Es ist uns wichtig, zu hören was Andere möchten, wir suchen gemeinsam nach
Lösungen und treffen, soweit möglich, gemeinsame Entscheidungen. Kinder, Eltern und Fachkräfte haben das Recht, Ideen, Meiningen oder Beschwerden einzubringen. Und sie haben das Recht auf Antworten.
In den verschiedensten pädagogischen Prozessen geben wir Raum für Beteiligtsein. Insbesondere in Bezug auf die Kinder, auch beteiligt zu sein zu lernen, auszuprobieren und Erfahrungen zu machen. Pädagogische Angebote und Aktivitäten werden unter größtmöglicher Beteiligung der Kinder geplant.
Zusammenarbeit mit Eltern
Die Zusammenarbeit mit Eltern ist grundlegend. Ein offener Austausch ist eine wichtige Voraussetzung, um die Kinder in den Mittelpunkt unserer Arbeit zu stellen. In Eltern- und Entwicklungsgesprächen können sich Eltern über den Entwicklungsstand ihres Kindes informieren.
Elternabende haben pädagogische Themen als Inhalte, z.B. zum Thema „Schulfähigkeit – Entwicklung von Anfang an“ oder „Wie schütze ich mein Kind – wie mache ich es selbstbewusst und stark“.
Auch die Unterstützung durch Eltern ist wichtig, um Aktionen, wie Ausflüge, Feste oder Besuche außerhalb der Einrichtung durchführen zu können.
Beobachtung und Dokumentation
Beides sind wichtige Grundlagen für unsere pädagogische Arbeit mit den Kindern, für Entwicklungsberichte und Elterngespräche. Unter den Fachkräften aus den verschiedenen Erfahrungsräumen und in unserer Teambesprechung findet ein regelmäßiger Austausch statt. Auch die Portfolios sind Dokumentationen kindlicher Entwicklung (s. auch Baustein „Portfolios“).
Religionspädagogische Angebote
Im täglichen Miteinander vermitteln wir den Kindern christliche Grundwerte, die sich in unserem Leitbild und unseren pädagogischen Zielen wiederfinden. Mit der Gestaltung und dem Feiern der Feste im Kirchenjahr, dem gemeinsamen Beten oder mit Geschichten von Jesus, machen die Kinder religiöse Erfahrungen und lassen sie christliche Traditionen erleben.
Sprachförderung
Sprachanlässe gibt es immer. Sprache ist fester Bestandteil in unserem Alltag. Dazu gehören u.a. Gesprächskreise, Bilderbücher, Geschichten, Reime, Lieder, Rollenspiele, Erzähltische und angeleitete Spiele. Auch die bewußte Gestaltung und Ausstattung unserer Räume fördert Sprache.
Regelmäßig kommen zu uns Vorlesepaten.
Unsere Marte Meo Practitioner- Ausbildung gibt uns Wege und Methoden an die Hand, die nicht nur die ganzheitlichen Entwicklungsprozesse der Kinder unterstützen und voran bringen, sondern die auch gezielt sprachliche Kompetenzen fördern.
Angebote für die Feinmotorik
Schneiden, malen, weben – Angebote für die Feinmotorik gibt es nicht nur bei uns im Atelier. Auch puzzeln, bauen oder matschen unterstützt die Fingerfertigkeit. Es gibt viele Angebote und Möglichkeiten, die Feinmotorik zu fördern.
Bewegung und Grobmotorische Fähigkeiten
Bewegung trägt entscheidend zur Bildung und Persönlichkeitsentwicklung bei. Durch unser offenes Konzept, können sich die Kinder während des Vormittags für den Bewegungsraum oder das Außengelände entscheiden, um ihrem Bedürfnis nach Bewegung nachzukommen.
Bewegungsraum, Außengelände oder Waldtage bieten viele Bewegungsanlässe für die Kinder.
Unser naturnahes Außengelände
Unser naturnahes Außengelände in der alten KIta bot den Kindern sehr vielseitige Möglichkeiten. Es gab eine Fülle von Anregungen, Naturerlebnissen und Ausprobieren. Dies ist wieder das Ziel für unsere neue, im Bau befindliche Kita.
Aktuell haben wir mit dem Außengelände in unserem Übergangszuhause leider nicht viele Möglichkeiten. Trotzdem können die Kinder bei uns täglich und bei fast jedem Wetter nach draußen. Mit einfachen Mitteln, versuchen wir, den Kindern Bewegungsgerfahrungen und das Spiel im Außengelände zu ermöglichen.
Phantasie und Kreativität
Für die Entwicklung von Phantasie und Kreativität bekommen die Kinder bei uns nicht nur im Atelier viele Anregungen, auch im Bauraum oder im Rollenspielraum gibt es dafür viele Möglichkeiten.
Kreativität bedeutet auch, auf Entdeckungsreise gehen, spielen und ausprobieren. Doch der Raum für Gestaltungsmöglichkeiten von Phantasie und Kreativität ist vielfältig. Es zeigt sich auch darin, wie die Kinder miteinander umgehen.
Um die Kinder zu fördern, möchten wir nicht sofort alle Probleme aus dem Weg räumen oder ihnen sofort Lösungen anbieten. Die Kinder erhalten bei uns die Möglichkeit, ein Problem selbständig zu erkennen, nach Lösungen zu suchen und Lösungen zu finden.
Portfolios
Bei uns nennen wir die Portfolios „Schatzbücher“. Jedes Kind hat einen eigenen Ordner, sein „Schatzbuch“. Es dokumentiert die kindlichen Entwicklungsschritte, zeigt Stärken und Kompetenzen. Die Portfolios begleiten die Kinder über die ganze Kita-Zeit.
Die Kinder haben zu ihrem Schatzbuch selbst Zugang, entscheiden, was hineinkommt, gestalten Seiten, heften es selbst ein oder diktieren uns die Texte. Wir wertschätzen dieses Eigentum der Kinder, indem es uns selbstverständlich ist, dass wir nicht ohne ihre Erlaubnis hineinschauen oder es anderen zeigen.
Feste und Feiern
St. Martin, Weihnachten, Fasching, Ostern oder Sommerfeste – willkommene Anlässe für Feste und Feiern gibt es immer. Wir verbinden damit Gemeinschaft und Tradition.
Auch aus dem Alltag ergeben sich viele Anlässe zu feiern. Dazu gehören willkommen heißen, Verabschieden oder das Feiern der Geburtstage, an denen die Wertschätzung jedes Einzelnen spürbar wird.